Wenn man merkt, dass man fast alles nur nach Gehör spielt und Noten hasst 🙂
Hier eine kleine Grundlage, wie man sich (besonders am Klavier) in den Tonarten sicher fühlt, wie man später leicht Melodien begleiten kann und vor allem, was man dazu trainieren muss.
Also Grundlagen die man sich über am Anfang über den Zeitraum von ca. zwei Wochen und mit den schwereren Tonarten sogar eher in 3-4 Wochen aneignen sollte.
Es ist eine Menge Fleißarbeit, aber sie beflügelt, je freier man sich in den Tonarten fühlt.
Was ist also zu lernen, zu üben?
Die Grundakkorde der jeweiligen Tonart:
Hier alles am Beispiel von C-Dur, weil diese keine Vorzeichen hat und daher auch keine schwarzen Tasten.
Erstens sollte man die Akkorde C F G zurück zu C jeweils spielen können und das Ganze auf Geschwindigkeit beim Wechseln der Akkorde optimieren.
(Tonika, Subdominante und Dominante – zurück zur Tonika).
Dann sollte man die Umkehrungen der Akkorde erlernen (also C-Dur mit E als Grundton – erste Umkehrung (E G C) und dann auf G – zweite Umkehrung (G C E)) und das bei den anderen Akkorden (Subdominante und Dominante) natürlich auch.
Dann sollte man den Wechsel zwischen den Akkorden kunterbunt mischen -> also C in der Grundstellung (CEG), G in der 2ten Umkehrung (HDG) und F in der 1ten (CFA),…
Das Ganze trainiert das Akkordempfinden und die Sicherheit ungemein!
Dazu kamen in meinen Übungen übrigens bald auch z.B parallel Moll (a-Moll) auch in den jeweiligen Umkehrungen (später erst die Kleinterz- und Großterz-Parallel-Akkorde – also As-Dur, (a-Moll) / Es-Dur und e-Moll)
Auch musste ich immer die jeweilige Tonleiter auf jeden Fall in der rechten Hand (und der Fingerfertigkeit halber zu spät erst mit der linken) fließend auf und ab spielen können – um zu lernen, welche Töne denn überhaupt zu der Tonart gehören. (Wichtig, weil es einem auch hilft in doofen Tonarten bsp. AsDur die Vorzeichen im Blick zu haben und da nicht zu stolpern).
Man beachte unbedingt die verschiedenen Fingersätze – wann greife ich in welcher Tonart mit dem Daumen um, um schnell vorwärts zu kommen?!
Diese Übungen habe ich dann gemütlich einmal um den kompletten Quintenzirkel gemacht (damit es langsam mehr Vorzeichen werden). Der gesamte Zeitraum war ungef. ein Jahr!
Ich meine, die jeweils nächste Tonart war damals nicht 100% geplant, also nicht den Vorzeichen entsprechend C, dann G, dann F, dann D, dann Bb,… sondern nach ungefährer Häufigkeit: C – G – D – A – E – F – Bb – H – Eb,….
Also weil es anscheinend einfach mehr poulärmusikalische Stücke in den (einfacheren) Kreuztonarten gibt.
-> Mehr dazu unten, welche anderen Instrumente welche Tonarten bevorzugen.
Man benötigt dazu schon Zeit, Übung und Wiederholungen – gerade wenn die Anzahl der Vorzeichen steigt.
Damit fühlt man sich einfach zu Beginn nicht sooo wohl.
Aber man kann dabei auch einfach ein bisschen musikalisch Spaß haben und diese typischen C am F G … (Lollipop, lollipop uh lolololipop Harmonie) ausprobieren oder einfach mal „experimentieren“.
Zum Ende hin habe ich übrigens auch in den Tonarten die anderen, häufig vertretenen Akkordvarianten geübt.
Wichtig für Pop-Musik: die Vorhalte: C2 (CDG) oder C4 (CFG) dann die Septimen G7 oder Gmaj7 und dann alles komische: was ist ein verminderter Akkord (C Es Ges)
Und dann: letzter Schritt – am Besten anhand von unseren aktuellen Gitarren-Liederbüchern lernen, was die Notation (das Aufschreiben der Akkorde) mit Grundtönen / Basstönen bedeutet:
Die Notation sieht ungef. so aus: C/A (C-Dur mit A im Bass/linke Hand) oder am/C (a-Moll mit C im Bass) u.Ä.
Übungen am chromatischen Lauf: C G/H am F243 F/G -> auflösen zu G
Wie gesagt, spannend wird es dann irgendwann in Gis-Dur und so 🙂
Bei der Entscheidung über die zu übenden Tonarten, sollte man auch von der Gitarre her denken, die viel vorgibt (ist z.B. ein E-A-D (höchstens noch G-C) lastiges Instrument). In der aktuellen Musik ist sie häufig ein Begleitinstrument und daher nimmt man auch die Tonarten, die mit ihr gut zu spielen sind.
Hat man vor oft mit Blech-Blasinstrumenten (Saxophone,..) zusammen zu spielen, dann natürlich eher Es und Bb.
(Es-Dur ist auch ziemlich wichtig, weil man von dort aus viel im Bereich Blues, Jazz erlernen kann – Blues-Tonleiter,…).
Ich hoffe, das hilft schon mal, aber das ist zunächst reine Fleißarbeit und die Routine macht einen frei, Neues zu testen.
Auf einmal „denkt man in Tonarten“ und kann zu einem Lied theoretisch auch die komplette Begleitung zaubern, weil fast alles mit den o.G. Kadenzen zu untermalen ist.